Metzgerei Rothschild |
Rothschild Butchery |
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Auch im früheren Ihlinger Weg wohnten viele jüdische Familien. Gleich oben links war das Haus der Familie Rothschild, in der sich ebenfalls eine koschere Metzgerei befand. Auch sie musste 1933 geschlossen werden, die Familie emigrierte in die USA. Auf der rechten Straßenseite stand ein großes Gebäude, „Kaserne“ genannt. Dort wohnten auf engem Raum mehrere jüdische Familien. Das Gebäude wurde nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. |
Many Jewish families lived in the former Ihlinger Weg. The building of the Rothschild family, including a kosher butchery, was located at the top of the street, on the east side. The butchery had to be closed in 1933 and the family immigrated to the United States. On the west side of the street there was a large building named “Kaserne” (“barracks”). Several Jewish families lived here close together. The building was demolished after the Second World War. |
Hilde Spatz erinnerte sich später in Amerika an ihr geliebtes Rexingen:
„Rexingen liegt nahe der Oberamtsstadt Horb, direkt an der strategischen Eisenbahnlinie, welche von der Hauptstadt Württembergs, Stuttgart, nach der Schweiz führt. (…) Die erste Straße, welche wir, von Horb kommend, erreichen, ist der Ihlinger Weg, so genannt, weil der kleine Vorort Rexingens Ihlingen heißt.
Unser Ihlinger Weg! Was hat sich nicht alles auf dem Ihlinger Weg zugetragen! An Sabbathen, Fest- und Ruhetagen pflegten hier alt und jung zusammenzukommen und egal, wohin das Ziel unseres Spaziergangs uns führte, alle landeten im Ihlinger Weg. Da lag zur Linken das immer schmucke, zu bester Verpflegung einladende Gasthaus ‚Zur Rose’. Die Besitzer Wälder, Kern-Rexinger, waren wundervolle Menschen, bescheiden, fleißig und wahrhaft gut. Direkt oder fast neben dem lieben Gasthaus ‚Zur Rose’ befand sich ein langgestrecktes Gebäude, welches durch die Art seiner Architektur den Namen Kaserne führte, vorwiegend von Zweigen der Schwarz-Familie bewohnt.”
Ziehen wir aber weiter ins Innere des Schwarzwald-Dorfes, so erreichen wir den Latschari-Platz. Die Straße teilt sich hier nach vier Richtungen. Die erste, woher wir kamen, die zweite, die steil aufwärts durch das obere Dorf führt (gemeint ist die Bergstraße), die dritte, die Staffeln, welche zur Geißgasse (links neben dem Zürndorfer-Haus), die vierte, welche nach der Brühlet (heute Freudenstädter Straße) entlang zieht.“
Oben: Blick in den Ihlinger Weg an Pessach 1920. Im Vordergrund steht Johanna Lemberberger mit ihrem Neffen Herbert Schwarz. Im Hintergrund sieht man jüdische Familien auf ihrem Gang in die Synagoge.
Unten: Die sogenannte “Kaserne”, in der mehrere jüdische Familen wohnten.
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