15 Villa Kinkele, Lichtenbergstr. 30

Villa Kinkele
Kinkele Villa
Dieses repräsentative Wohnhaus wurde 1895 von dem Rexinger Bürgermeister Josef Kinkele erbaut. Er war die treibende Kraft bei der Gründung einer privaten Omnibusgesellschaft „Kraftwagen Rexingen GmbH“ im Jahr 1910. Sie bediente die Strecken Rexingen – Horb und Rexingen- Bahnhof Altheim. Die Anteilseigner waren in der Mehrzahl Rexinger Viehhändler, aber auch nichtjüdische Geschäftsleute aus Horb. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurden die beiden Omnibusse von der Heeresleitung requiriert und die Linie musste eingestellt werden, Erst 1927 konnte Kornelius Vögele, der Schwiegersohn von Josef Kinkele, wieder eine Buslinie einrichten, die in erweiterter Form heute noch existiert.

Der Nachfolger von Schultheiß Kinkele im Amt war ab 1918 sein Sohn Hermann. Wie sein Vater pflegte er freundschaftlichen Kontakt mit den jüdischen Familien am Ort. 1933 wurde er als „Pazifist und Judenfreund“ seines Amtes als Bürgermeister enthoben, erhielt Hausverbot im Rathaus und wurde schließlich nach Oberschwaben versetzt.

This prestigious residence was constructed in 1895 by Josef Kinkele, the mayor of Rexingen. He was the driving force behind the foundation of a private bus corporation – the “Kraftwagen Rexingen GmbH” – in 1910, operating the route Rexingen-Horb and Rexingen-Altheim (station). The majority of the co-owners were Rexingen cattle traders but some were non-Jewish businessmen of Horb.
With the beginning of the First World War, the buses were requisitioned by the German military command and the local bus transportation was stopped.Many years later, in 1927, the bus route was re-opened by Kornelius Vögele, a son-in-law of Josef Kinkele. The bus company still exists, in an extended form. The successor of Mayor (“Schultheiß”) Kinkele, his son Hermann, took over official duties in 1918 and continued his father’s tradition of friendly relationships with the local Jewish families. In 1933, the German authorities removed Hermann Kinkele from his position as mayor because he was as pacifist and a friend of the Jews. He was banned from the town hall and eventually moved to Upper Swabia.

Josef Kinkele war die treibende Kraft bei der Gründung der privaten Omnibusgesellschaft „Kraftwagen Rexingen GmbH“ im Jahr 1910. Es wurde ein öffentlicher Nahverkehr Rexingen – Horb und Rexingen- Bahnhof Altheim eingerichtet. Die Anteilseigner dieser Firma waren in der Mehrzahl Rexinger Viehhändler, aber auch nichtjüdische Geschäftsleute aus Horb. 1914, mit Beginn des Ersten Weltkrieges, wurden die beiden Omnibusse von der Heeresleitung requiriert. Die Linie musste eingestellt werden, und erst 1927 konnte Kornelius Vögele, der Schwiegersohn von Josef Kinkele, wieder eine Buslinie einrichten, die in erweiterter Form heute noch existiert.


Oben: Festliche Einweihung der Buslinie vor der Villa Kinkele
Mitte: Prospekt der Firma Daimler mit Modell “Rexingen”
Unten: Pilgerausweis von Hermann Kinkele für eine Romreise im Jahr 1926.

weiter zu Station 16 – Jüdischer Friedhof