03 Katholische Kirche St. Johann Baptist im Kameralamtsstil, 1841


Katholische Kirche St. Johannes Baptist

The Catholic Church St. Johannes Baptist
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist ist die Nachfolgerin der vormaligen Johanniterordenskirche (ca. 1275 bis 1841), die auf dem jetzigen Kirchenvorplatz bzw. Kirchgarten stand. Die Ordenskirche war nur 10 m breit, 32 m lang und war nach Überlieferungen schlicht gehalten. Die Kirche hatte einen dem Heiligen St. Johannes Baptist geweihten Choraltar und zwei Nebenaltäre. Nach Explosionen der in der Nähe gelegenen Pulvermühle (1827) wurde die Kirche baufällig und war zu klein für die wachsende Kirchengemeinde geworden. Aus dieser Kirche stammen noch das gotische Ziborium (ein Aufbewahrungsgefäß für die Hostien) aus dem 14.Jh., die Monstranz mit Johanniterkreuz und verschiedene Kelche sowie Bilder, u. a. wohl ein Vesperbild von etwa 1420 und Statuen der Pestpatrone Sebastian (17. Jh.) und Rochus (18. Jh.). The Catholic parish church St. Johannes Baptist was built from 1839 to 1841 in the former parish garden by the Johanniter church. Original parts like the gothic ciborium, the monstrance, several cups, pictures and statues have been preserved.
The today’s church was established in the “Kameralamtsstil”, an architectural style in the 1830s. Typical characteristics were the symmetric layout (floor plan) and the functional interior of the church. The tall rectangular hall with galleries on both sides was kept very plane. The tower is located above the main entrance. Chorus and sacristy are on the opposite side. In 1939, the church was thoroughly renovated and re-designed. A further renovation took place in 2013/4 comprising the restoration of religious pictures, statues and wall paintings and the renewal of altar and lectern.

Die heutige Kirche wurde von 1839 bis 1841 im ehemaligen Pfarrgarten der Johanniterordenskirche vom württembergischen Kameralamt, dem Rechtsnachfolger des Johanniterordens ab 1806, erbaut. Die Außenfassade wurde entsprechend der 1830er Jahre im sogenannten württembergischen Kameralamtsstil, auch Rundbogenstil genannt errichtet. Dieser Stil entsprach dem der staatlichen Bauten im königlichen Württemberg. Der zeittypische Kirchengrundriss ist in seiner Anlage symmetrisch. Das funktionale Kircheninnere ist ein rechteckiger Saalbau mit auf beiden Längsseiten angebrachten großen Emporen, einem Mittelgang und einer hohen, flachen Decke. Abweichend davon wurde der Chor in Form eines Halbrunds mit Gewölbe erstellt. Der Turm steht über dem Haupteingang und die Sakristei befindet sich an der gegenüberliegenden Seite. Der Innenraum war weiß getüncht und hell, der Haupt- und die beiden Seitenaltäre wurden von dem Horber Maler und Bildhauer Johann Nepomuk Meintel geschaffen, der auch zwei Statuen aus der alten Ordenskirche renovierte.Die Kirche wurde in den Jahren von1939 – 1948 grundlegend renoviert. Neu gestaltet wurden der Chor, der Hochaltar und es wurde eine Kassettendecke aus Holz angebracht. Die ausdrucksstarken Wandgemälde schuf der Kirchenmaler Alfred Gottwald. Seit 1953 hat die Kirche auch wieder ein vierglockiges Geläut. Eine weitere Renovierung erfolgte in den Jahren 2013/14, bei der u. a. Kirchenbilder, Statuen und Wandmalereien restauriert sowie der Altar und das Lesepult (Ambo) erneuert wurden.

weiter zu Station 04 – Triebwasserstollen der alten Wasserversorgungsanlage