Der Rexinger Bach entspringt unterhalb des Weges und an wenigen Tagen des Jahres tritt der “Seltenbrunnen” oberhalb des Weges aus. Die höher gelegene Seltenquelle springt nur bei sehr starkem Grundwasserzufluss an und ist somit der im Berg gelegene Überlauf des Rexinger Bachs. Beide Quellen sind sogenannte Karstquellen, benannt nach der Verkarstung im wasserführenden Gestein. Der obere Muschelkalk hat viele Risse und Spalten, durch die das Niederschlagswasser rasch durchsickert. Auf seinem Weg durch das Kalkgestein löst die im Wasser gebundene Kohlensäure den Kalk heraus, so entstehen immer größere Hohlräume bis hin zu Höhlen in der Muschelkalkschicht. Trifft das Sickerwasser dann auf die wasserundurchlässige, meist tonig-lehmige Schicht zwischen dem oberen und mittleren Muschelkalk, fließt es auf dieser Schicht entlang bis an die Hangkante und tritt dort dann als Quelle aus. Typisch für die Karstquellen ist, dass sie nach starken Regenfällen sehr schnell und stark schütten und bei Trockenheiten auch vollständig versiegen können. Durch den schnellen Durchfluss des Wassers im Gestein hat es nur eine geringe Reinigungs- und Filterwirkung. Dies kann wegen Verunreinigung zu Problemen bei der Trinkwassernutzung führen, weshalb der Rexinger Bach nicht zur Trinkwasserversorgung des Ortes genutzt wurde. Auf der Hochfläche von Rexingen zeigen sich die Folgen der schnellen Wasserversickerung. Es gibt dort keinen Bach, die Böden trocknen schnell ab und ihre Wasserspeicherkapazität ist nur schwach ausgeprägt.
Der Rexinger Bach verläuft von der Quelle bis an den Ortsrand in seinem natürlichen Bett. Im Ort ist er vollständig verdohlt. Auf seinem Weg ins Tal ist er an mehreren Stellen wieder offengelegt und mündet bei Ihlingen in den Neckar.
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