02 Kernzone Naturschutzgebiet von oben

Die Wetterkieferngruppe oben am Hang  mit teilweise schon fast horizontalem Wuchs liegt im Bereich einer Aussichtsbank mit Blick auf die blühende Kernzone des NSG, ins Neckar- und ins Isenburger Tal auf der gegenüberliegenden Neckarseite. Die Ruhebank steht über einem alten, freigelegten Lesesteinriegel, der als Sonnenterrasse für Schlangen und Eidechsen (u.a. Zauneidechse), aber auch für Pflanzen, wie den Weißen Mauerpfeffer freigestellt wurde.Wetterkiefer

Lesesteinriegel von oben

Steinriegel: Viele Generationen von Bauern lasen die Steine von der Feldoberfläche ab und lagerten sie platzsparend am Rande des Ackers – auf den ‚Lesesteinriegeln‘. Diese linearen Steinschüttungen bieten einen extrem trockenen und warmen Lebensraum, der gerne von Springspinnen, Mauerbienen, Zauneidechsen, Schlingnattern und Laufkäfern angenommen wird.
Werden keine neuen Steine aufgeschüttet, drohen die Steinriegel zu verbuschen. Mit zunehmender Beschattung dieses Lebensraumes nimmt die Feuchtigkeit zu und die Wärme ab. Der wertvolle Lebensraum geht verloren, wenn er nicht gepflegt wird.

Zauneidechse

Mit etwas Glück entdeckt man am Wegrain im Frühjahr hier oberhalb der Hangwiesen noch die Schafblume. Die Wälder der Osterhalde werden an steilen und steinigen Stellen von der Waldkiefer und andernorts von Buchen und anderen Laubbäumen beherrscht. Noch bestehende Fichtenmonokulturen dagegen sind extrem licht- und artenarm. Neben einer großen Zahl von Heuschreckenarten leben im NSG über 50 Tagfalterarten, von denen wiederum 11 auf der „Roten Liste“ Baden-Württembergs stehen.
Himmelblauer Bläuling

Darunter der Kleine Eisvogel, der Schwalbenschwanz, der Trauermantel oder der Waldteufel, die vom hier wachsenden Blütenpflanzenangebot an sonnenexponierten Stellen ebenso profitieren wie die fast 70 nachgewiesenen Wildbienenarten die zum Großteil an den strukturreichen Waldrändern in Verbindung mit mageren Wiesen und Halbtrockenrasen leben.

Kreuzenzian

Auf dem Weg nach unten hört man im Wald das Vogelgezwitscher einiger der über 70 Vogelarten. Fast 60 davon sind Brutvögel von denen wiederum 25 Arten ebenfalls auf der „Roten Liste“ von Baden-Württemberg stehen. Einige der gefährdeten Vogelarten im NSG Osterhalde sind: Wespenbussard, Baumfalke, Sperber, Mittelspecht, Nachtigall, Neuntöter, sowie der Rotmilan. Als häufigere Arten findet man: Waldkauz, Waldohreule, Grünspecht, Feldlerche, Zaunkönig, Zilpzalp, Kleiber, Goldammer, Feldsperling und viele Meisen- und Finkenarten. Am folgenden Wegstern, biegt der Weg vom schmalen, verwachsenen von oben kommenden Hohlweg in spitzem Winkel nach rechts ab, und führt auf dem Jakobsweg (Pilgerweg) durch ein ebenes Waldstück wieder zurück zur Kernzone und nach Rexingen. Links oberhalb der Spitzkehre öffnet sich erneut eine freigepflegete ehemalige Waldfläche mit losem Kiefernbesatz und stehendem Totholz. Kurz nach dem Waldende findet sich zur Linken, gegenüber einer Mähwiese eine alte Kiefer als sehenswerter Baumsolitär mit bizarrer Wuchsform. Nachdem sich nun der Wald wieder zur Kernzone hin geöffnet hat kann diese jetzt mitsamt den Resten alter, teilweise überwachsener Weinbergmauern von unten betrachtet werden. Diese befinden sich auf halber Höhe rechts des großen Lesesteinriegels, sind jedoch im Sommer leider fast völlig von Vegetation bedeckt.

Sommerblüte in der Kernzone

Freigepflegter Hang an der Wegkehre / Kreuzung Schütte, Horb, Rexingen

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