09 Galgenwäldle und Marienkapelle

Das Territorium Rexingen war während der Johanniterzeit durch Bannsteine gegen auswärtige Besitzungen abgegrenzt, und innerhalb derselben übte der „hochwohllöbliche St. Johannisorden“ die hohe und niedere Gerichtsbarkeit aus. Aus den Kommenden Rexingen-Hemmendorf sind vier Kriminalfälle bekannt. Wenn jemand über ein Urteil sich beschweren oder appellieren wollte, so musste er sich an den ritterlichen Ordenshof in Heitersheim bei Freiburg wenden. Der Galgen stand auf dem Richtplatz beim heutigen „Galgenwäldle“ an der Straße nach Grünmettstetten.
In der Ortschronik wird von einem zum Tode Verurteilten berichtet, der schon unter dem Galgen stand. Die Frauen hatten damals die Möglichkeit, die Delinquenten vor dem Tode zu retten, wenn sie sich zur Heirat und zum Wegzug aus dem Ort entschlossen. Als der Todeskandidat die Hochzeitsbereitschaft des Mädchens vernommen, und sie angesehen hatte, ist sein Blick jedoch in Richtung Galgen gewandert, und er hatte nur noch drei Worte übrig: „Nix wie nauf.“

Am talseitigen Ende des kleinen Wäldchens, steht jetzt, von Familie Kläger errichtet eine Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes, und das 1981 versetzte, von Maria Singer als Andenken an ihren im Krieg vermissten Bruder, gestiftete Feldkreuz. Die Kapelle wurde von Heinz Kläger aus Dankbarkeit errichtet, den Krieg und die englische Gefangenschaft überlebt zu haben, und beherbergt eine Marienstatue als Ersatz für einen alten Marienbildstock, der früher in der Schafblumenhalde seinen Platz hatte, aber wegen der Erschließung des dortigen Baugebietes versetzt werden musste, und seither verschwunden ist. Unterhalb dieser Anlage steht etwas versteckt eine Ruhebank wiederum mit Blick auf das Tal und den Albtrauf.

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