11 Bubenkreuz und Naturdenkmale

Das Bubenkreuz wurde 1946 von naturverbundenen, ledigen Männern und Burschen erneuert und 1983 vom Ortsbauernverband nochmals renoviert. Das Errichtungsdatum ist unbekannt. Man beachte die Inschrift am Kreuz: „Gott dienen, heißt die Natur zu wahren und die Kreatur zu achten.“ Das Bubenkreuz wird von zwei alten Linden eingerahmt, die ebenfalls als Naturdenkmale kartiert sind. Es handelt sich um 2 Winterlinden, die ca. 1870 bzw.1920 gepflanzt wurden – die ältere hat einen Stammdurchmesser von 1,2m, einen Kronendurchmesser von ca. 29,0m und eine Höhe von ca. 20,0m. Die Kombination eines Kreuzes mit 2 flankierenden Linden und einer Ruhebank war früher ein typisches Ensemble in der offenen Feldflur. Hier wurde im Schatten der Bäume mit dem Kuhfuhrwerk auf dem Weg zur Feldarbeit gerastet und gebetet.


In Rexingen sind sowohl alte Sommer- wie auch Winterlinden als Naturdenkmale zu finden. Beide schätzen frische, nährstoff- und basenreiche, oft kalkhaltige bis mäßig steinige Böden. Die Winterlinde ist kleinblättrig, wird bis zu 30m hoch, hat hellbraune längliche Knospen und bläulich-grüne nur unterseits behaarte 5-8cm große Blätter. Die Sommerlinde ist großblättrig, wird bis zu 40 m hoch, hat tiefrötlich rundliche Knospen und stumpfgrüne beidseits behaarte bis zu 15cm große Blätter.Beide Arten können in Ausnahmefällen bis zu 1000 Jahre alt werden. Die Linde ist ein Baum des Volkes. Noch heute erinnern alte Linden in Dörfern an längst vergangene Zeiten. Es gab sie als Hof- oder Dorflinde, wo sie als Tanz-, Friedens- und Kommunikationsbaum (für amtliche Bekanntmachungen), und Treffpunkt für Jung und Alt war.

Die Linde war auch ein Rechtsbaum, wo früher geschlichtet, vermittelt und gerichtet wurde. Im Volksmund heißt es noch heute, dass es sich unter Linden nur schwer lügen lässt. Bereits bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum und war der Göttin Freya (Göttin der Fruchtbarkeit, des Wohlstandes und der Liebe) geweiht. Mit der Christianisierung in Europa wurden die Freya-Linden dann zu Marien-Linden. Literarisch ist die Linde in vielen Gedichten und Liedern stark verankert.

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