03 Beschreibung des Waldes

Die Bodenarten im „Rexinger Wald“ sind je nach Lage tief-, mittel- oder flachgründige Kalkverwitterungslehme mit guter Nährstoffbasis und meist ausreichender Wasserkapazität. In den Mulden und Senken sind auch Feinlehme anzutreffen, die zu den Spitzenstandorten gehören. Trotz des Regenschattens durch den Schwarzwald werden geringere Niederschläge durch den Nährstoffreichtum der Böden kompensiert. So sind hier die wüchsigsten und fruchtbarsten Waldböden im Bereich des Horber Stadtwaldes zu finden, die ein großes Wachstum, günstige Holzqualitäten und hohe Erträge ermöglichen.Seit Generationen wird der Wald nachhaltig und naturverträglich genutzt und es wird auf das Vorkommen aller Altersklassen sowie auf Naturverjüngung geachtet. Neben altem Baumbestand, wird stehendes und liegendes Totholz integriert, so dass sich beispielhaft eine insgesamt sehr hohe Biodiversität entwickeln konnte. Heute reicht das Alter der Wälder im „Großen Hau“ von 10-150 Jahren, einzelne Exemplare im Südwesten (Biotop) können sicher auch schon über 150 Jahre alt sein. Entlang des Landschaftsschutzgebietes am Hauptweg ist der Wald ca. 110-jährig. Im Landschaftsschutzgebiet selbst überwiegen strukturreiche, natürlich verjüngte Waldbilder mit einem hohen Anteil über 150 jähriger Buchen, Weißtannen oder Bergahorne sowie vielen Höhlenbäumen. Grundsätzlich handelt es sich überwiegend um einen Jahrhunderte alten Waldstandort.

Die Waldbestände im Großen Hau zeichnen sich durch eine sonst im Horber Stadtwald seltene Baumartenvielfalt, Stufigkeit und relative hohe Naturnähe aus. Dieser Waldaufbau macht das Waldgebiet als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten interessant und besonders wertvoll.

Der Wald grenzt im Süden an das Naturschutzgebiet „Dießener Tal und Seitentäler“ (größtes Naturschutzgebiet des Kreises Freudenstadt), das hier auch zum FFH Gebiet „Horber Neckarhänge“ gehört und im Norden an das FFH Gebiet „Freudenstädter Heckengäu“. Er verbindet diese beiden Schutzgebiete und ist dank seiner Lage ein wichtiger Verbindungskorridor und ein Vernetzungselement für Flora und Fauna.  Wegen seiner schmalen, lang gestreckten Form hat der Wald eine überproportional große Randzone. Dies bedingt eine große Vegetationsvielfalt; zusammen mit der Lage des Gebietes abseits von Verdichtungsräumen, konnte sich eine überaus reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln und erhalten. Der Große Hau ist ein einzigartiges Beispiel dafür,dass auch dank einer herausragenden Beförsterung, solch ein Ausnahmewald ein Wirtschaftswald bzw. ein Produktionsstandort sein kann.

 

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