07 Nahrungshabitat des Rotmilans

Kein Ort eignet sich besser als die, vor einer riesigen Fichte (3,20m Umfang) stehende Rotmilanbank, um über die Rotmilane zu informieren und vielleicht auch um sie gleich, je nach Jahreszeit, beobachten zu können. Einer der führenden Greifvogelexperten Deutschlands hat festgestellt, dass mit mindestens 2 Brutpaaren des Rotmilans im Großen Hau und mindestens 8-10 weiteren Brutpaaren im direkten Umfeld, der Große Hau inmitten eines Rotmilandichtezentrums liegt. Von den weltweit ca. 25.000-29.000 Brutpaaren leben 50% in Deutschland. Hiervon wiederum brüten ca. 2.600-3.300 Paare in Baden-Württemberg. Deshalb gehört er lt. BNatSchG zu den besonders streng geschützten Arten. Der Rotmilan (Milvus milvus) kann bis zu 25 Jahr alt werden. Seine Spannweite beträgt 150-180cm, die Körperlänge 60-73cm und er wiegt ca. 1kg. Erkennbar ist er am tief gegabelten rostroten Schwanz und an seinem besonderen, durch das geknickte Flügelprofil erkennbaren Flugbild. Die Rotmilane verlassen im Herbst ihr Brutgebiet und ziehen nach Südwesten, insbesondere nach Spanien. Die Rotmilane bleiben einander oft über Jahre treu, auch wenn sie den Winter nicht gemeinsam verbringen. Bei der Rückkehr ins Brutgebiet finden sie einander wieder und beginnen mit dem Horstbau oder setzen den alten instand. Das Weibchen legt meist 3 Eier und bebrütet diese ca. 32 Tage überwiegend selbst. Nach weiteren 48-54 Tagen ist die Nestlingszeit der Jungvögel zu Ende. Als Nahrung dienen dem Rotmilan Feldmäuse, Maulwürfe, Feldhamster, Regenwürmer, kleinere Vögel, Wirbellose, Reptilien oder auch Fische. Der Rotmilan ist ein Suchflugjäger, der die offenen Landschaften systematisch nach Beute absucht und die Beutetiere im Darüberfliegen vom Boden aufnimmt. Besonders attraktiv sind für ihn auch Mäh- oder Umbrucharbeiten, da dann zuvor unzugängliche Beute freiliegt.Rotmilane bei der JagdAußerdem gibt es in diesem Waldgebiet Brutstätten von Wespenbussard, Schwarzmilan und Baumfalke, die ebenfalls streng geschützt sind. Auch diesen Greifen sind entlang dieses Themenweges Bänke gewidmet, die von der ehemaligen Bürgerinitiative Waldjuwel-Horb gestiftet und installiert wurden. Die Milane bevorzugen Agrarlandschaften mit Feldgehölzen und an Offenland grenzende strukturierte Waldränder als Lebensraum, da sie offenes Kulturland und Grasland zum Jagen brauchen. Also genau das was man von der Rotmilanbank aus sieht.

Von der Rotmilanbank aus gesehen hinter der Wiese dominiert links am Waldtrauf als Methusalembaum eine mächtige Buche ca. 130 jährige Buche, mit über 3,40 m Umfang.

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