Beim Waldbiotop handelt es sich fast um eine Art von Arboretum alter, teilweise 150-jähriger Baumarten mit wunderschönen, mächtigen, ehrfurchtseinflößenden Baumsolitären. |
Hier herrscht mit die größte Baumartenvielfalt des ganzen Waldes. Man findet die 3 Ahornarten Berg-, Spitz- und Feldahorn, die Linde, Esche, Ulme, Birke, Kirsche, Buche sowie Eiche, die Sorbusarten, vertreten durch Elsbeere, Vogelbeere und Mehlbeere und als Nadelbaumarten, Fichte, Tanne, Douglasie, Lärche, Eibe und Kiefer. Natürlich findet man hier auch eine Habitatbaumgruppe, starkes, liegendes Totholz und einige der Höhlenbäume wurden vom Förster freundlicherweise mit dem Spechtsymbol (z.B. am Waldausgang rechts) markiert. Als weitere Biotop- oder Habitatbäume sind hier die dschungelartig mit Efeu überwucherten „Methusaleme“ nicht zu übersehen. Wenn Bäume alt werden oder gar überaltern wird ihr ökologischer Wert immer größer. Sie bieten dann Lebensraum und ökologische Nischen für speziell angepasste Lebewesen. Tote Ast- und Stammpartien, ausgefaulte, mulmgefüllte Baumhöhlen und Spechtlöcher, lockere Rindenpartien und Baumpilze: All das sind kleine Sonderbiotope mit Lebensmöglichkeiten für bedrohte und seltene Arten. So sind sie u.a. als Nahrungsgrundlage und Nistplatz für Vögel und Insekten von Bedeutung und weisen dadurch eine hohe Biodiversität auf. |
Leider versteckt und abseits des Weges befindet sich eine Rotbuche, als Naturdenkmal. Rotbuchen werden 300, selten auch 500 Jahre alt und können bis über 40m hoch werden. Sie wachsen unter sehr unterschiedlichen Umweltbedingungen. Ohne menschliches Eingreifen wäre Mitteleuropa überwiegend von Buchenwald bedeckt. Buchenwälder sind sehr artenreiche Lebensräume – in ihnen wurden bislang etwa 6.800 Tierarten nachgewiesen. Einen größeren, alten Buchenbestand (Waldbiotop) gibt es auf Rexinger Gemarkung beim alten Jüdischen Friedhof, der ebenfalls mitten in einem Buchenwald liegt. Dort sind auch Brutvögel wie die Hohltaube, sowie eine ganze Dohlenkolonie anzutreffen, die in den Schwarzspechthöhlen der Altholzbestände brüten. Entlang des Weges vom Dorf zum Friedhof, wird ein Altholzkonzept mit 80 bis 160 jährigen Buchen umgesetzt. Große, alte Bäume mit Geschichte (Methusalembäume) werden leider immer seltener in unseren Wäldern – so ist es erfreulich, wenn Gemeinden sich beim sogenannten Alt- und Totholzkonzept des Landes BW beteiligen um die Funktionen für die biologische Vielfalt zu stärken, und auch um beim Betrachter Freude und Ehrfurcht vor großen, alten Bäumen zu wecken. Hier grenzt das Biotop unmittelbar an das Naturschutzgebiet Dießener Tal und Seitentäler, das auch gleichzeitig zum FFH-Gebiet Horber Neckarhänge gehört. Das Waldgebiet südlich ist als Waldmeister-Buchenwald (u.a. mit großen Maiglöckchenteppichen) erfasst, weiter westlich sogar als Orchideen Buchenwald in einem hervorragenden Erhaltungszustand.Neben der Orchidee Rotes Waldvögelein findet man dort auch das Weiße Waldvögelein, sowie die Orchideen Vogel-Nestwurz, Stendelwurz specs, die Weiße Waldhyazinthe und vor allem auch außerhalb des Naturschutzgebietes sogar ein größeres Vorkommen der Orchidee Purpurstendelwurz. Die meisten dieser Orchideen sind nicht nur an den Hängen des Naturschutzgebietes zu finden, sondern auch viel weiter nördlich und westlich mitten im Großen Hau. (Blüte je nach Art und jahreszeitlicher Witterung von Ende Mai bis Mitte Juli) Sollten Sie einen Orchideenbestand am Wegesrand entdecken, was keineswegs unüblich ist, dann verlassen Sie bitte zum Schutz der Pflanzen nicht den Weg – im Naturschutzgebiet (auf der Wanderkarte rot dargestellt) ist dies ohnehin untersagt. |
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