Koschere Metzgerei Heymann |
The Heymann Kosher Butchery |
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Hier wohnten Heinrich Heimann, Viehhändler aus Bühl, seine Frau Martha Schwarz aus Rexingen und die Söhne Artur und Ludwig. Ludwig Heimann betrieb im Haus eine koschere Metzgerei. Da die Nationalsozialisten im April 1933 ein allgemeines Schächtverbot erließen, emigrierte er schon 1934 ins britische Mandatsgebiet Palästina. Sein Bruder und die Eltern folgten ihm wenige Jahre später.
Ludwig Heimann war der einzige Rexinger Jude, der sich nach dem Krieg wieder in seinem Heimatdorf niederließ, wenn auch nur für wenige Jahre. Von 1961 bis 1964 arbeitete er als Metzger für die jüdische Gemeinde in Stuttgart und wohnte in Rexingen. |
This was the home of Heinrich Heimann (cattle trader from Bühl), his wife Martha Schwarz (born in Rexingen) and their sons Artur and Ludwig. Ludwig Heimann ran a kosher butchery in his house. With the prohibition of Shechita (practice of Jewish slaughtering) by the Nazis, Ludwig Heimann left Germany in 1934 to Palestine (then under the British Mandate). A few years later, his brother and his parents followed him. After the war, Ludwig Heimann was the only Rexingen Jew who resettled in his home village for a few years. Between 1961-64 he lived in Rexingen and worked as a butcher for the Jewish community in Stuttgart. |
Im Januar 1942 versteigerte das Finanzamt Horb neun Tage lang das Hab und Gut der im Dezember 1941 deportierten jüdischen Familien. Für die Versteigerungen beim „Haus Heimann“ wurde mit Anzeigen im Schwarzwälder Volksblatt geworben. Vor ihrer Deportation mussten die Familien eine genaue Aufstellung aller ihrer Besitztümer abliefern. Nachdem sie ihre Häuser verlassen hatten und auf dem Weg zum Bahnhof waren, wurden die Wohnungen von Finanzbeamten aus Horb versiegelt. Später wurden Möbel und Hausrat in der im Innern zerstörten Synagoge gelagert. Zeitzeugen haben berichtet, dass viele Interessenten von nah und fern zu den Versteigerungen kamen.
Oben:Blick die Bergstraße hinunter
Mitte: Die Brüder Ludwig und Artur Heimann 1915 in Rexingen
Unten: Zeitungsanzeige aus dem Schwarzwälder Volksblatt vom 8. Januar 1942
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