Haus Schwarz, Putzerei und Gasthaus “Rose” |
The Schwarz House, Milliner and “The Rose” Inn |
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Das stattliche Haus wurde 1880 erbaut. Sein schönes ornamentales Gibelgesims ist noch im Original erhalten. Der Bauherr und Eigentümer, der Handelsmann Moses Hirsch Schwarz wohnte hier mit seiner Frau Karolina, drei Töchtern und einem Sohn. Eine der Töchter, Marie Schwarz, betrieb im Haus ein „Putzgeschäft“, einen Laden für Hüte und modische Assecoires. Sie heiratete 1905 Leopold Wälder und führte später mit ihm zusammen das Gasthaus „Rose“ zwei Häuser unterhalb ihres Geburtshauses. Die „Rose“ war seit 1920 im Besitz des Ehepaares Marie und Leopold Wälder. Sie waren die ersten jüdischen „Rosenwirte“, das Gasthaus bestand schon seit 1833. Nachdem es koscher geführt wurde, entwickelte es sich zu einem beliebten Treffpunkt für die Rexinger Juden. Das Ehepaar Wälder schloss sich 1938 der Gruppenauswanderung nach Palästina an. Auch die beiden Töchter Hilde und Dorothea, die mit Rexinger Viehhändlern verheiratet waren, emigrierten nach Palästina |
This residential building was built in 1880. The constructor and owner Moses Hirsch Schwarz lived here with his wife Karolina, three daughters and a son. One of the daughters, Marie Schwarz, operated her in-house millinery, a shop for hats and fashionable accessories. In 1905, she married Leopold Wälder. Later, Marie Schwarz ran “The Rose” inn together with her husband, only two buildings away from her birthplace.
“The Rose”, founded in 1833, was the property of Marie and Leopold Wälder from 1920. They were the first Jewish “Rosenwirte” (landlords / innkeepers). As a kosher inn, “The Rose” became a favorite venue for the Jews of Rexingen. In 1939 Marie and Leopold Wälder joined the emigration group to Palestine. Their two daughters, Hilde and Dorothea, who were married to Rexingen cattle traders, immigrated to Palestine as well. |
Die „Rose“ wurde 1833 erbaut und zunächst von nichtjüdischen Wirten betrieben. Leopold und Marie Wälder übernahmen die Gaststätte 1920. Sie wurde koscher geführt und erfreute sich bei den jüdischen Familien großer Beliebtheit. Stammtische für die Männer und Kaffeekränzchen für die Frauen waren ein gesellschaftlicher Anziehungspunkt im unteren Dorf. Leopold und Marie Wälder, ihre beiden Töchter Dorothea und Hilde und deren Ehemänner emigrierten 1938/1939 nach Palästina und gehörten zu den Gründerfamilien von Shavei Zion.
Das Gasthaus Rose auf einer Postkarte
Die Wirtsleute Marie und Leopold Wälder vor ihrem Haus, 1930er Jahre
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