18 Alter Tiefbrunnen – ehemalige Viehtränke


Allmendbrunnen, alter Tiefbrunnen

Allmendbrunnen – The Old Deep Well
Der Allmendbrunnen kam beim Ausbau der Freudenstädter Straße, bei der Einmündung der Allmendstraße wieder zum Vorschein. Daraufhin wurde er teilweise freigelegt und der stark beschädigte obere Schachtrand wieder aufgemauert. Vom alten Brunnen sind der Brunnenschacht aus behauenen Feldsteinen und die Steigleitung erhalten geblieben, auf der einst eine Schwengelpumpe saß. Das geförderte Wasser floss vermutlich in einen Holztrog, der als Viehtränke diente. Der Brunnen ist über 10 m tief und hat bei einer Wandstärke von 0,40 m einen Innendurchmesser von ca. 1,20 m. Der Brunnengrund steht auf einer wasserführenden Schicht, die ihn mit Quellwasser speiste. This well was discovered during road constructions works and has been restored. The so-called Allmendbrunnen has a depth of more than 10 meters. The stonewalled well shaft made of trimmed stones and the stand pipe (once powered by a handle pump) have been preserved. The pumped water presumably flowed into a wooden tub which served as a trough for animals.
This well and other wells based on a source line located as a waterproof layer between the Upper and Middle Muschelkalk (Internet: feststehender Begriff/Sybille) (Middle Trias = ??). This source line moves forward along left hill sides and slopes down to the Neckar valley. Due to numerous water springs agricultural operations settled in the upper part of Rexingen to supply human beings and cattle with their own water. It’s only since 1903 that the wells have been replaced by a public water supply network.



Der Allmendbrunnen ist einer von mehreren Tiefbrunnen in Rexingen. Außerdem gibt es noch zahlreiche Trogbrunnen und gefasste Quellen, die fast alle auf einer, in Richtung Neckartal abfallenden Linie entlang des Talhangs liegen. Die zahlreichen Quellen sind ein Hauptgrund für die Lage des alten Ortskerns. So befinden sich auf der gegenüberliegenden, südwestlichen Talseite stark schüttende Quellen oberhalb der Kirche in der Kirch- und Kapfstraße, die die ehemalige Schlossanlage mit dem Meiereihof (heute Standort der Johanniterhalle) mit Trinkwasser versorgten.

 

Auf der nordöstlichen Talseite, wo sich der Allmendbrunnen befindet, standen die ersten Häuser und Bauernhöfe entlang einer Linie von der heutigen Allmendstraße und Im Mitteldorf über die Bergstraße bis zur Lichtenbergstraße. Viele dieser Quellen wurden gefasst und liegen entweder auf privatem Gelände oder dienten als öffentliche Brunnen zur Trinkwasserversorgung. Beisispiele dafür sind u. a. die Brunnen im Mitteldorf, der Geißbrunnen in der Osterhalde und der Rosenbrunnen in der Lichtenbegstraße.

 

 

 

Der Grund für die vielen Quellaustritte in mittlerer Höhenlage des Rexinger Tals liegt an zwei geologischen Besonderheiten im Muschelkalk-Grundgestein. Zum Einen leitet eine Verwerfungslinie am südwestlichen Talhang das versickernde Niederschlagswasser den zwei starken Quellen in der Kirch- und Kapfstraße zu. Zum Anderen verläuft entlang des nordöstlichen Talhangs eine wasserundurchlässige Ton- und Mergelschicht im Berg, die zwischen dem oberen und mittleren Muschelkalk liegt. An den Stellen, an denen diese Sperrschicht an die Hangoberfläche stößt, können Quellen austreten und es bildet sich eine sog. Quelllinie oder Quellhorizont. An diesen Stellen können sich auch Feuchtflächen bilden, die sich als Fortpflanzungs- und Nahrungshabitat für Lurche und Libellen eignen. Daher gibt es in Rexingen größere Vorkommen an Feuersalamandern und auch Libellen.

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