Habitatbaumgruppen
An mehreren Stellen im Wald stehen spezielle mit Wellenlinien gekennzeichnete sogenannte Habitatbaumgruppen als Artenschutzinstrument (mindestens 10 Biotopbäume/ha sind für die Vernetzung artenreicher Waldflächen wichtig) zur Förderung und Bewahrung der Biodiversität, meist abseits der Wege, wie Inseln mitten im Wald. Diese Habitat- oder auch Biotopbäume werden sich selbst überlassen und nicht gefällt.
Als Habitat- oder Biotopbaum werden Bäume bezeichnet, die besondere Lebensräume für andere Lebewesen (Habitate, Biotope) anbieten. Hierbei handelt es sich oft um sehr alte, zum Teil auch bereits absterbende oder tote Bäume. Insbesondere Bäume mit Spechthöhlen (Höhlenbäume) oder mit Horsten baumbrütender Vogelarten, sogenannte Horstbäume zählen dazu. Höhlenbäume sind oft Bäume mit großen Bruthöhlen des Schwarzspechts, die dann von Brutfolgern wie Dohle, Hohltaube, Fledermäusen und Hornissen usw. bewohnt werden. Häufig handelt es sich bei Habitatbäumen auch um Bäume, die auf Grund ihrer Schäden oder Wuchsdeformationen wirtschaftlich nicht interessant sind. Bäume mit speziellem Moos-, Flechten- oder Pilzbewuchs haben ebenfalls einen hohen ökologischen Wert, ebenso wie mit Efeu oder anderen Kletterpflanzen überwachsene Bäume, die als Nahrungsgrundlage und Nistplatz für Vögel und Insekten von Bedeutung sind. Uralte Bäume und Baumriesen, sogenannte „Methusalembäume“ weisen oftmals eine hohe Biodiversität auf, da sie über eine lange Zeitdauer hochspezialisierte Arten beherbergen. Entlang der Wege wurden einige dieser Methusalembäume für die Spaziergänger gekennzeichnet. Untersuchungen zeigen, dass der ökologische Wert von Bäumen mit steigendem Durchmesser signifikant zunimmt. Auf Biotopbäumen finden sind neben Vögeln und Fledermäusen auch Wildbienen, Käfer, Milben, Fliegen, Wespen, Spinnen, Waldschmetterlinge, Flechten, Moose und Pilze.
Baumhöhlen in stehendem Totholz
Häufig sind im Wald auch bunte Markierungen anzutreffen deren Bedeutung sich nur wenigen Wanderern erschließt. Die Farbe der Markierungen hat keine Bedeutung. Jeder Revierförster hat sein eignes System und seine Vorlieben. Nachfolgend die wichtigsten Erklärungen dafür.
Höhlenbaum: oft mit einem Spechtsymbol gekennzeichnet
Rückegasse: (Wege für Holzerntemaschinen) zwei waagrechte parallel verlaufende Linien
Achtung: Markierung für Jäger, Achtung Gefahr bei der Drückjagd
Markierung: eines zu fällenden Baumes: ein Schrägstrich
Quartierbaum: zeigt an, dass hier Fledermaus-Sommerquartiere festgestellt wurden
Habitatbaum: alle Randbäume der Habitatbaumgruppe werden mit einer Wellenlinie versehen; zusätzlich wird auch manchmal die Außenseite der Randbäume mit zwei senkrechten Streifen kenntlich gemacht – hiermit ist die Habitatbaumgruppe definiert und im Gelände erkennbar (im Waldbiotop Wegstation (13) sind die Wellenlinien gut erkennbar)
Markierung von Eckpunkten: rechtwinkliger Doppelpfeil mit Flur und Flurstücksnummer
Horstbaum. Bäume die die Nester von Bussarden, Milanen, Falken, Habicht, Sperber, Kolkrabe, Graureiher und Waldohreule beherbergen werden meist bewusst nicht markiert um die Horste der streng geschützten Vögel zu schützen.
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