Das Landschaftsschutzgebiet Dießener Tal und Seitentäler (auf der Wanderkarte gestrichelt dargestellt) wird in der Schutzgebietsverordnung als ökologisch bedeutsamer Ergänzungsbereich des angrenzenden Naturschutzgebietes ausgewiesen.
Als erweiterter Nahrungs-, Lebens- und Rückzugsraum einer z.T. stark bedrohten artenreichen Pflanzen- und Tierwelt dient es der Erhaltung und Förderung einer abwechslungsreichen, mit naturnahen Landschaftselementen ausgestatteten Kulturlandschaft.
So findet man im Großen Hau eine reiche Artenfülle an sehr selten gewordenen Pflanzen im Wald. Allen voran der große Bestand der Orchidee Cephalanthera rubra (Rotes Waldvögelein) Zeigerpflanze eines intakten, naturnahen Waldes, wie er heute Seltenheitswert besitzt. Diese Orchidee steht in Baden-Württemberg auf der Roten Liste und wird in der Vorwarnliste der gefährdeten Pflanzenarten in Kategorie 3 (gefährdet) geführt. Dies zeigt, dass Flora und Fauna des benachbarten Naturschutzgebietes sich auf das Waldgebiet „Großer Hau“ ausgebreitet haben. Tief im Großen Hau etwas abseits der Wege gibt es als Besonderheiten neben dem Roten Waldvögelein als weitere Besonderheiten noch Echten Salomonsiegel, das Rundblättrige- und das Grünlich blühendes Wintergrün, Weiße Waldhyazinthe, Einbeere, Echten Fingerhut.
Entlang der Wege trifft man, auf artenreiche Farn- und Moosflächen und je nach Jahreszeit auf eine große Artenvielfalt an Pflanzen wie Storchschnabel, Hexenkraut, Mittlerer Klee, Zinnkraut, Wasserdost, Roter Fingerhut, die Wildform der Pastinake, Waldlabkraut, Tollkirsche, Honiggras, Wasserminze, Wasserziest, Sumpfziest, Gelbes Springkraut, Knoblauchrauke, Ackerkratzdistel oder mannshohe, wunderbar blühende Sumpfgrasdisteln.Die Blüten dieser Pflanzen, besonders die des Wasserdosts werden gern von einer Vielzahl an hier vorkommenden Schmetterlingen wie dem Kleinen Eisvogel, Admiral, Schachbrettfalter, Heufalter, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Zitronenfalter oder dem Großen Perlmutterfalter besucht.
Diese große, auf so engem Raum wohl einmalige Artenvielfalt konnte entstehen, da durch geologische Ereignisse und eiszeitliche Lößablagerungen fruchtbare, gut mit Wasser versorgte Böden entstanden sind.
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