Das Tal oberhalb der Quellen des Rexinger Bachs setzt sich als tiefer Geländeeinschnitt fort, in dem jedoch kein Gewässer fließt. Hierbei handelt es sich um ein typisches Trockental, welches durch die Verkarstung des darunter liegenden Gesteins verursacht wird. Dadurch fließt das Wasser in tieferen Erdschichten ab, wie dies schon bei den Karstquellen an der Station 5 beschrieben wurde. Auf der steilen, rechten Talseite war das darunterliegende Gestein nur mit einer dünnen Bodenschicht überdeckt, daher gab es hier an mehreren Stellen kleine, längst aufgelassene Steinbrüche.
Die Gesteinsschicht um Rexingen gehört zur geologischen Formation des oberen Muschelkalks und ist vor ca 215 Millionen Jahren im Erdzeitalter des Trias entstanden. Zu dieser Zeit wurde das Gebiet des heutigen Mitteleuropas erneut von einem flachen Meer bedeckt, in dem eine Vielfalt an Muscheln, Armfüßern und Stachelhäutern lebten. Die kalkhaltigen Außenskelette der Meerestiere lagerten sich auf dem Meeresboden ab, wo sie sich im Laufe von Millionen Jahren verdichteten und verfestigten. Diese Gesteinsschicht wird als Muschelkalk bezeichnet. Darin sind vereinzelt noch die fossilen Reste der Meerestiere als Versteinerungen zu erkennen. Je nach dem Alter seiner Entstehung wird er in den unteren, mittleren und oberen Muschelkalk unterteilt.
Der Steinbruch zeigt im unteren Bereich größere Gesteinsblöcke, im oberen, teilweise verwitterten Bereich ist die Lage der Schichtungen noch gut zu erkennen. Im oberen Muschelkalk überwiegen graue bis beige Farbtöne, der Stein ist hart und spröde. Aufgrund von früheren tektonischen Bewegungen in der Erdkruste gibt es um Rexingen mehrere Verwerfungslinien, die zu Brüchen und Versätzen im Gestein führten. Eine solche Verwerfungslinie verläuft auch auf dieser Seite des Rexinger Tals. Die Folge davon ist, dass der Muschelkalk hier von vielen Rissen und Spalten durchzogen ist. Daher konnte dieses Gestein nicht als fester Baustein für Gebäude sondern nur als Schotter für den Wegebau in Rexingen verwendet werden.
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